21.01.2014

Lernaufgaben

Erst einmal eine Frage, die mich beschäftigt:
Bin ich nun auch eine Mommybloggerin?
 
Ich habe 2 Kinder, bin also unstrittig eine Mutter. Und das hier ist ein Blog, mein Blog. Die Kinder werden hier auch nicht unerwähnt bleiben, dafür sind meine Tage zu sehr von ihnen bestimmt und gefüllt. Macht mich das zu einer Mommybloggerin? Das wird wohl die Zeit zeigen... ob ich überhaupt eine Bloggerin bin, ist ja auch noch gar nicht sicher, 2 Einträge machen noch keinen Blog, höchstens eine kleine Schreibübung.

Heute will ich gleich etwas darüber schreiben, was meine Kinder mir schon alles beigebracht haben, zu dem Eintrag hat mich JesSi von Feiersun's World inspiriert, die ihrerseits die Anregung in einem Artikel fand (Zehn Dinge die Eltern durch Kinder lernen)



1. Es gibt keine Perfektion, dafür sehr wohl Vollkommenheit.

Ich bin nicht perfekt, ich werde nicht die perfekte, immer gutgelaunte, bastelnde, backende, dekorierende Mutter.

Meine Kinder aber, sie sind vollkommen, genauso wie sie sind. Ich würde gar nichts an ihnen ändern wollen - auch nicht dann, wenn ein Kind die ganze Zeit an mir hängen will, ich nicht mal auf die Toilette alleine kann oder wir schon wieder kämpfen müssen. Nein. Ich will sie so haben wie sie sind, ihre Persönlichkeiten machen sie zu den Personen die ich mehr als alles andere liebe.

Und das hat mich daran erinnert, dass es Menschen gibt (mindestens zwei, und die sind grad hier zu Besuch und bestätigen das), die genauso für mich empfinden. Für meine Eltern bin ich vollkommen, weil ich so bin wie ich bin. Und für meine Kinder bin ich die Mutter, sie suchen nicht nach einer anderen, besseren, andersartigen Mutter, sie wollen mich. Sie wollen mich ganz, mit Haut und Haaren, sie wollen mich vollkommen. Weil ich, mit allen meinen Schwächen und den dunklen Seiten eben auch vollkommen bin. Vollkommen ich.


2. Ich muss meine Kämpfe gut aussuchen.

Wenn ich mich auf einen Kampf mit meiner 2jährigen Tochter einlasse, werde ich gewinnen. Ich bin die Mutter und ich mache die Regeln (mit Papa zusammen, versteht sich). Da meine Tochter aber mit einem starken Willen und einer unendlichen Wissensdurst gesegnet ist, muss ich mir gut überlegen, worüber ich einen Kampf anzetteln will, da ich den ganzen Tag nicht nur diskutieren, Verbote begründen und Geheule anhören möchte.

3. Mein Herz ist größer als je gedacht.

Als ein bestimmter deutscher Junge mich vor vielen, vielen Jahren besuchen kam, wurde ich überwältigt von den Gefühlen die plötzlich in mir hochkamen. Ich war zwar schon oft verliebt gewesen, aber das, mannomann, das war was anderes.

Wir gingen durch gute und verdammt schlechte Zeiten und ich wurde wieder davon überrascht, wie sehr ich doch lieben konnte. Und wie sehr ich geliebt wurde.

Aber nichts davon hatte mich für die Geburt meiner Tochter vorbereitet. Die Liebe die ich für sie empfand hat mich sprachlos gemacht.
...und dann das: nun sind es zwei Kinder, und ich liebe sie beide fast noch mehr. Er ist mein Stern und sie, sie ist so unglaublich toll. Ich bin so stolz, so glücklich, so voller Begeisterung.

4. Pfützen sind für Kinder erschaffen.

Und deswegen sind Gummistiefel und Matschhosen an nassen Tagen Pflicht. Und dann dauert ein Spaziergang etwas länger aber Spaß macht es immer.

Auch für Mama sind Gummistiefel durchaus empfohlen.

5. Man kann ein Buch nie oft genug lesen.

Vor allem die nicht, die Mama nicht so besonders mag.

6. Ich bleibe für immer ich...

Nur weil ich Mutter bin, habe ich nicht plötzlich meine Liebe für Gesellschaftsspiele entdeckt. Oder aufgehört, lieber Swing als Kinderlieder zu hören.

7. ...und werde zu meiner Mutter.

Plötzlich merke ich, wie aus meinem Mund die Worte meiner Mutter rauspurzeln.



8. Ich kann nicht alles tun. Und das ist gut.

Wenn ich stille, kann ich zwar ein Buch lesen, aber ich kann nicht toben. Wenn ich die Große ins Bett bringe, kann ich nicht mit dem Baby schmusen. Ich bin nicht überall, manchmal müssen Sachen liegen bleiben, sogar ganz verworfen werden, aber das ist in Ordnung. Ich muss ich alles leisten, ich darf um Hilfe bitten und Prioritäten setzen.
Klingt klischeehaft und verdroschen, musste ich aber lernen.

Und die Kinder nehmen das so an, leben damit und meckern nicht einmal groß. Sogar die Große weiß  schon, wie sie wann ihre Schmusezeiten holen kann und wird immer unabhängiger.

9. Routine ist langweilig. Aber nur für mich.

Es gibt Tage, da möchte ich alles aufmischen und ein bisschen frischen Wind ins Leben bringen. Aber gegen 12 - 13 Uhr höre ich eine kleine Stimme: "Schlafenzeit. Schlafkarrezeit!" und wehe, sie kann nicht in ihren Kinderwagen! Und morgens bei Papa im Bett ist Banane Pflicht. Keine Birne, Apfel, Mandarine, nein "möchte Bananane!" Oder meinst Du, ich darf "Papa Geschichten" vorlesen? "Nein, Mama, das Deutsch, das Papa Buch".

Routine gibt Sicherheit, sie langweilt (die Kinder) nicht.

Ich seufze und warte auf die aufregenderen Zeiten. Derweil kann ich das Autobuch zum 12. Mal heute vorlesen.

10. Man kann nie wissen, was noch so kommt.

Trotz Routineliebe der Kleinen ist kein Tag vorausschaubar. Heute bettelte die Große plötzlich Blauschimmelkäse und verspeiste ihn schmatzend. Gestern waren Nudeln "scharf". Morgen will sie vielleicht den Weg in die KiTa selber laufen und nächste Woche singt sie mir neue Lieder vor. Freude und Trauer wechseln sich in Sekundentakt ab und Drama ist vorprogrammiert.

Sicher ist nur, dass ich die nächsten Monate Spuckflecke als trage.






5 Kommentare:

  1. Ich lache, ich freu mich, ich schmunzele - aber vor allem Weine ich... vor Freude, vor Glück, vor Bewunderung!!!

    DU BIST GRANDIOS - als Mama, also Mensch, als Freundin, als Trauzeugin, als DU!!!!!!!
    Ich sende Dir Küsse und freue mich auf unser nächstes Wiedersehen!!

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  2. Jessica hat's ge sagt, lachen, schmunzeln, weinen, lächeln... Tottakai sä oot upea, kun oot niin samanlainen kuin mä! ;) Ihanasti kirjoitettu todellakin, mä oon todellatodellatodella haltioissani! Jatka samaan tahtiin!! Ja toi Evan kuva on superhieno! Kuulen hihityksen tänne asti ja sydämeni pakahtuu! Olette rakkaita koko pesue!

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    1. Kiitos, siskoseni.
      Das Bild von Eva ist bei Jessi aufgenommen, am Morgen der Hochzeit und gekichert wurde da echt viel. Von allen 4 Mädels :)

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    2. Das Bild ist wundervoll - ich liebe viele der Bilder - auch von denen, die Sebastian geschossen hat, wie das erste mit der Motte und mir als Braut (zumindest am Kopf schon da noch ohne Kleid) <3

      Mari, freue mich und bin ganz bespannt auf neuen Lesestoff und soll von Ronny ausrichten: "Wundervoll geschrieben!!" (hab ihm einen kleinen Teil vorgelesen weil es so schön war) und - wir brauchen dringend neue Bilder von den Mädchen zusammen!!!! Sie sind sooo groß geworden!! <3

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