22.06.2014

Bin ich zu streng - die Anderen dürfen das aber!

Was macht man da?

Wir alle haben unsere Ideen und Grundsätze und oft sind sie nicht die Gleichen wie beim Nachbarn oder der Freundin. So lange wir alle Erwachsen sind und verstehen, dass die Welt voller richtiger Entscheidungen ist, ist das alles ja kein Problem. Aber was wenn das eigene Kind noch kein Eis essen darf, der gleichaltrige Nachbarsjunge aber doch? Oder wenn ich meinen Kindern das Betthüpfen erlaube und es sogar befürworte und meine Freundin das aber strikt verbietet? Wie finden wir da Wege, es den Kindern verständlich zu machen?



Bisher habe ich einfach automatisch meine Regeln als Absolute dargestellt:
"Nein, das können nur Erwachsene!"
"Das wird so gemacht."
Nun wird Auguste aber immer aufmerksamer, und merkt, wenn die Regeln woanders doch anders sind. Bei ihrer Freundin dürfen die Kinder Treppen auch ohne Begleitung hoch und runter gehen. Ihre Spielkameradin trägt schon Nagellack. Papas Kollege geht am Sonntag nicht in die Kirche.

Da geht es mit den absoluten Regeln nicht mehr wirklich. Ich will ja auch ehrlich mit ihr sein... Also habe ich angefangen, über "unsere Regeln" zu sprechen. Ich sage: "Bei uns..." oder "In unserer Familie..."

Über den Gottesdienst haben wir uns länger unterhalten - Erwachsene dürfen sich halt selber aussuchen ob und in welche Kirche sie gehen. Ganz verstanden hat sie's noch nicht... ich meine, warum würde man auch nicht dahin gehen wollen, wo es Kekse, Saft und Fingerfarben gibt?

Oft bringen mir Bücher eine tolle (? oder notwendige) Gelegenheit über so etwas zu sprechen. So zum Beispiel hüpft die Molla in ihrem eigenen Bett - sie hat dafür sicherlich das Erlaubnis bekommen, Auguste ist es erlaubt, in Mama und Papas Bett zu hüpfen und manche Kinder dürfen eben auf einem Trampolin oder auf dem Rasen hüpfen.

Aber klappt das? Was mache ich, wenn sie mit demnächst vorhält, dass andere Sachen haben oder dürfen, die ich ihr noch nicht erlauben oder anschaffen will? Ich will ja auch nicht, dass sie denkt, ich finde das andere schlecht oder falsch, tue ich nicht, nur eben nicht als das Richtige für uns.

Wie habt Ihr das gemacht? Wie wollt ihr das lösen? Wer weiß was?


4 Kommentare:

  1. Wir befinden uns gerade genau auch an diesen Punkt und das gleich in zweifacher Hinsicht: einmal mit einer zweieinhalbjährigen Trotzmotte und einmal mit einem pubertierendem Teenager... keine leichte Aufgabe und noch zieht das mit den "unsere Regeln" ganz gut, schlecht wird es dann nur wenn Eltern sich nicht ganz einig sind und noch schlechter wenn man bei den Großeltern das aber darf... "Opa hat gesagt..."
    Ich will auch nicht ständig die meckernde Comandante sein müssen - aber wenn ich es nicht mache, dann macht es keiner und ich freu mich auf die zwei in ein paar Jahren....

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Das ist es ja... man kann nicht immer alles durchgehen lassen, ader der Buhmann zu sein, macht auch keinen Spaß... finde da mal den Mittelweg...

      Löschen
  2. Ich habe Dich nominiert, mir gefällt Dein Blog!:-)))
    Liebe Grüße von MüDeJuLis
    Schau und mach mit, noch unbekannte Blogs bekannter zu machen!
    http://muedejulis.blogspot.de/p/blogs.html

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke :) Ich werde mich gleich mal dransetzen, tolle Fragen hast Du gestellt :)

      Löschen