23.09.2014

Stille Nacht

Es ist still im Haus. Nur ein kleines Lichtlein im Flur gibt ein wenig Helligkeit während ich da sitze und ihn halte.

Er stillt.




Es ist früher Morgen. Ich höre die Vögel im Garten und ein Nachbar niest laut.
Ich sitze in dem Sessel den ich vor einigen Tagen aus dem Erdgeschoss ins Babyzimmer gewuchtet habe.

Er stillt.

Seit fast 9 Monaten stille ich die Nächte durch. Ich bin müde, bisher schlief ich oft dabei ein - er lag ja neben mir im Stillbettchen und ich musste mich nicht aufraffen. Jetzt ist er ins Gitterbettchen umgezogen da ich Angst hatte, er würde mir nachts aus dem Bett robben. Das heißt ich muss aufstehen und rüberlaufen, wenn er mal wieder hungrig ist.

Letzte Nacht, als ich müde da saß und ihn zum dritten Mal stillte, war ich frustriert, unzufrieden und zum Umfallen müde.

Dann streichelte seine kleine Hand über meine Haut und plötzlich, wie aus dem Nichts, kam Ruhe und Zufriedenheit. Die Tage sind so hektisch, ich will so viel schaffen, bin manchmal so müde und abgespannt, die Schwester fordert auch Aufmerksamkeit - mit Recht. Aber diese Momente, in der Nacht, die haben wir nur für uns. Mein kleiner Junge und ich. Der Zweitgeborene der vom ersten Tag an seine Mama teilen musste - ach, schon im Bauch nicht die Aufmerksamkeit bekam wie das Erste. Da, in der stillen Nacht, da sind nur wir. Da singe ich ihn leise Lieder, streichele in aller Stille seinen Kopf. Das sind die Momente nur für uns.

Stille Nacht.
Nachtstillen.

Ich werde mich freuen, wenn er irgendwann durchschläft, aber ich werde die stillen Momente auch vermissen, das ist mir klar geworden.

1 Kommentar:

  1. Raskastahan se on, mutta hyvä olet saanut rauhan sisimpääsi. Ja sehän on selvää, että noita hetkiä - ja koko imetystä - tulee ikävä vahvasti. Mutta siitäkin selviää.
    Iso säkillinen jaksamista sulle, rauhallisia unia pojulle ja tietysti halipusuhyökkäys molemmille ipanoille höpöhöpötädiltä. <3

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